Numinus sah Daniel an. Eine verhaltene Neugierde lag auf seinem Gesicht. "Nein, ist es denn so?"
"Durchaus. Viele Menschen blicken nachts in den Himmel empor und lassen sich von der Schönheit Eurer Sterne verzaubern. Dann gestehen sie sich ihre Liebe oder sie fragen sich, was ihnen wohl die Zukunft bringen wird. Manchmal ist es auch die Schönheit selbst, die sie ganz ruhig werden lässt. Sie blicken hinauf und fühlen die Gewissheit, dass sie nicht alleine im Universum sind. Die Sterne machen ihnen bewusst, dass es einen Schöpfer gibt. Das macht ihnen Mut."
"Ist das wirklich wahr?"
Ralf-H.Franke erblickte nach buddhistischer Zeitrechnung das neonverstärkte Licht der Welt an einem leidlich verregneten Donnerstag im Jahre des Hundes 2502. Westfälische Strassenräuber und spanische Hofkuriere lassen sich in seiner Ahnenreihe finden.
Er ließ sich zum ehrbaren Kaufmann ausbilden, magistrierte im Dienste der Wissenschaft, managte mal was und erfreute gelegentlich die Herzen der Menschen auf vielfältige Weise durch die fachgerechte Darbietung oder Verbreitung wohlfeiler Melodien. Tut er gerne immer noch. Und natürlich hier und da ein Wort geschrieben. Einkaufszettel. Postkarten. Eins kommt zum anderen. Plötzlich irgendwie Inhalt. Seiten numeriert. Ein Buch schon mal fertig.
Und übrigens, wenn er bis zum heutigen Tag niemals zum Friseur gegangen wäre, seine Haare wären jetzt beinahe 8 Kilometer lang. Wahnsinn... Oder ?!